
Trampen in Holland
Wenn es um Toleranz und Fürsorge um Minderheiten geht, sind uns unsere holländischen Freunde bekanntlich um Meilen voraus.
Besonders beeindruckt hat mich die Idee der „Liftershalte“. Diese offiziellen Trampplätze sind in den meisten Universitätsstädten vorhanden und werden auch „Liftersplaats“
genannt. Sie sind mit einem Schild ausgestattet, das auf die Tramper
hinweist und bieten eine ausreichend große Bucht, damit Autos sicher und
einfach halten können. Die Holländer beschreiben ihren Liftershalte
gerne als eine Art Bushaltestelle ohne Bus. Für mich ist es vielmehr
eine grandiose Möglichkeit, sicher und ohne Gefährdung für den Verkehr
und einen selbst zu Trampen. Laut holländischen Trampern sind die
Chancen am Liftersplaats auch weit höher, als an jeder anderen
Stelle, da die Fahrer auf mögliche Tramper vorbereitet sind und durch
die staatliche Mithilfe auch mehr Vertrauen schöpfen.
Ohne irgendjemanden überfordern zu wollen, halte ich diese Praxis
auch für uns für absolut beispielhaft. Man muss ja nicht gleich Schilder
aufstellen, aber die eine oder andere Bucht mehr an Ausfallstraßen und
Autobahnzubringern, wo man gefahrlos trampen kann, würde niemanden
schaden.
Nachtrag:
Die Chancen stehen gut, das Deutschland seine erste Trampstelle in Potsdam
bekommt. Eine Initiative um Clemens Rostock, Martin Jähnert und Jonas
Hoersch bewegte die Fraktion der Bündnisgrünen, einen Antrag zum
Errichten einer Tramper-Stelle einzureichen. Der Bauausschuss wandelte
die Eingabe in einen Prüfungsantrag um, der zurzeit bearbeitet wird.
Nun ist der Oberbürgermeister beauftragt, zu prüfen, wo eine geeignete
Trampstelle errichtet werden könnte.
Anhalterfreunde wünscht viel Erfolg!
(Quelle: Spiegel Online)
Frau beim Trampen an einer Liftershalte

Dieses Bild basiert auf dem Bild Girl-hitchhiking-at-liftershalte-in-Den-Haag aus der freien Mediendatenbank Commons und steht unter der GNU-Lizenz für frei Dokumentation.