
Koffer oder Rucksack? Wie packe ich einen Rucksack? Was packe ich ein? Die Vorbereitung ist das A und O einer reibungslosen Reise. Die Zusammenstellung des Gepäcks übernimmt dabei eine Schlüsselrolle.
Die folgenden Tipps beziehen sich auf längere Tramptrips. In den meisten Fällen sind sie auch allgemein auf Backpacking anzuwenden.
Die richtige Verpackung
Der Inhalt
Die Kleidung
Der Tagesrucksack
Der Schlafsack
Sonstiger Ramsch
Camping
Das Geld
Die richtige Verpackung
Die ständige Frage: Koffer oder Rucksack?
Der Tramper muss auch mit ausgeprägten Fußmärschen über zum Teil
unwegsames Gelände rechnen. Dabei einen Koffer zu schleppen, kann einen
den letzten Nerv kosten. Auch Rollkoffer sind oft ungeeignet, da man
nicht immer mit sauber asphaltierten Straßen rechnen kann. Ein
ordentlicher Rucksack ist daher immer empfehlenswert. Der 75 Liter
Aldirucksack für ca. 25 € tut für Gelegenheitsbackpacker durchaus seine
Dienste. Für den, der häufiger unterwegs ist, sind preislich keine
Grenzen nach oben gesetzt. Ich habe einen Backpack von Vaude für 180 €,
durch dessen Tragkomfort das Gepäckschleppen schon fast zum Vergnügen
wird.
Wie packe ich einen Rucksack?
Auch das richtige Befüllen des Rucksacks ist für den Tragekomfort
entscheidend. Um die Hebelwirkung, die auf den Rücken wirkt, möglichst
gering zu halten, solltet ihr folgende Tipps beachten:

leicht schwer
- Schwere Gegenstände sollten in Rückennähe verstaut werden und die leichten im äußeren Bereich bzw. oben und unten.
- Der Rucksackschwerpunkt sollte nahe am Körper liegen und sich in der oberen Hälfte des Rückens befinden.
- Ideal ist es, wenn sich alles im Rucksack befindet. Man sieht leider viel zu oft Backpacker, die sich behängen wie Weihnachtsbäume. Das sieht nicht nur lächerlich aus, sondern ist auch äußerst rückenunfreundlich.
Der Inhalt
Der Anfängerfehler Nummer Eins ist eindeutig zu viel
statt zu wenig mitzunehmen. Ich erinnere mich noch bestens an unsere
erste Backpackingreise, bei der wir bereits am ersten Tag den Abschied
von unnötigem Ballast gefeiert haben. Wenn ich packe, lege ich alle
Sachen zusammen auf einen Tisch, dann prüfe ich bei jedem einzelnen
Gegenstand, ob ich ihn wirklich benötige.
Die Kleidung
Über die Jahre habe ich für mich für längere Reisen folgende Strategie entwickelt:
Man nimmt genau so viel mit, wie in eine Waschmaschine passt. Man trägt
diese Wäsche so lange bis man nichts mehr Frisches hat. Die
Schmutzwäsche verstaut man am besten in einer Stofftasche im
Rucksack. Ist alles Frische aufgebraucht, geht man Waschen. So hat man
auch ohne großen Ballast immer frische und ordentliche Kleidung.
Mittlerweile haben die meisten Hostels Waschmaschinen. Wenn nicht, ist
auch immer ein Waschsalon aufzutreiben. Zu beachten ist, dass man keine
Weißwäsche und Wolle einpackt. Es wäre ärgerlich, wenn man wegen einem
weißen T-Shirt oder einer Weste eine extra Waschmaschine anschmeißen
müsste. Außerdem sollte alles mit allem kombinierbar sein. Wenn das
letzte saubere Hemd farblich nicht zur letzten Hose passt, ist das
äußerst ärgerlich.
Man will ja auch (oder gerade) auf Reisen adrett aussehen 🙂
Die ganze Kleidung packt man schließlich am besten in einen guten
Rucksack. Die Packtipps zur richtigen Gewichtsverteilung findet ihr .
Der Tagesrucksack
Unabkömmlich ist ein kleiner Tagesrucksack, in den man seine sieben Sachen packen kann, wenn der große in der Unterkunft steht. Ist man mit kompletten Gepäck unterwegs, kann man den kleinen in den großen stopfen oder den Tagesrucksack zur Aufbewahrung der Wertsachen nutzten (siehe Geld).
Da man den Tagesrucksack meist den ganzen Tag mit sich herumträgt, sollte auch dieser komfortabel und praktisch sein. Ein ordentlicher Tagesrucksack hilft, Rückenbeschwerden zu vorzubeugen. Er sollte daher an den Trägern und am Rückenteil gut gepolstert sein. Auch hier ist es sinnvoll, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Durch verstellbare Träger kann er individuell angepasst werden. Hat er mehrere Fächer, können Kleinteile wie Schlüssel, Landkarten und andere Utensilien sauber verstaut werden. Neben den bekannten Markenherstellern, können auch Rucksäcke mit Druck eine super Alternative sein. Diese erhält man beim Kauf von Outdoor-Artikeln in manchen Läden als Werbegeschenke; sie erfüllen ebenso ihren Zweck wie exklusive Rucksäcke. Entscheidend ist schließlich nicht der Preis, sondern die Ausstattung und Qualität des Rucksacks.
Der Schlafsack
Ob für Camper, in Hostels oder bei Freunden: Ohne
Schlafsack ist man immer aufgeschmissen. Die riesigen Schalfsackbeutel
füllen bei vielen schon den halben Rucksack, wenn sie nicht sogar außen
angeschnallt werden müssen. Dabei gibt es mittlerweile recht günstig
sogenannte Hostel- bzw. Indoorschlafsäcke, die verpackt kaum größer als
eine 2 Literflasche sind. Im Sommer sind sie auch zum Campen
ausreichend.
Sonstiger Ramsch
Denke an die üblichen Tramputensilien: Pappe, Papier,
Tesafilm zur Befestigung, Edding und natürlich Atlas. Ansonsten sind
eine Regenjacke und ein Schweizer Taschenmesser praktisch. Von den
üblichen Notwendigkeiten, die man sonst so braucht, vergisst man eh
immer irgendetwas. Prädestiniert zum Vergessen werden sind bei mir
Handtuch, Badehose, Sonnencreme oder auch mal Zahnpasta.
Camping
Wer plant zu Campen, muss etwas mehr mitschleppen.
Das Zelt sollt an die Anzahl der Personen angepasst sein. Ist man zu
zweit, kann man Stangen und Plane aufteilen. Eine Isomatte halte ich im
Sommer für unnötig voluminösen Ballast. Die ersten zwei Tage wird man
das anders sehen, am dritten hat man sich aber schon an den harten
Boden gewöhnt. In kalten Jahreszeiten sollte evtl. der Schlafsack etwas
wärmer ausfallen, als oben beschrieben. Wer beim Campen kochen will,
braucht noch einen Gaskocher, Topf und die übrigen üblichen Utensilien.
Das Geld
Ganz ohne klappt wohl keine Reise. Der Alptraum eines jeden Reisenden ist wohl, ausgeraubt einmal ohne da zu stehen. Um das zu vermeiden, gibt es einige Strategien.
Nutze den Tagesrucksack: Beim Trampen wirst du häufig aufgefordert, dein Gepäck in den Kofferraum oder auf der Rückbank zu verstauen. Sollte der Fahrer damit einmal abhauen, während du aussteigst, ist alles weg. Hast du aber dein wichtiges Hab und Gut im Tagesrucksack immer bei dir, bist du wenigstens nicht aufgeschmissen.
Teile den Wert auf. Ist alles im Rucksack und dieser wird geklaut, hast du ein ausgewachsenes Problem. Ist alles am Körper und du wirst ausgeraubt, ergeht es dir nicht besser. Den Hauptwert trage ich immer am Körper, wo er wohl am sichersten ist. Dennoch empfiehlt es sich, einen Schein im Rucksack zu verstauen. Wird man ausgeraubt und der Rucksack bleibt erhalten, kann dieser einen zumindest nach Hause (oder im Extremfall zur Botschaft) bringen. Wenn dieser Notgroschen mit samt dem Gepäck gestohlen werden sollte, bringt es einen dennoch nicht um. Ideal ist der Besitz von mehreren EC- bzw. Kreditkarten. So kann man z.B. eine am Körper tragen und eine im Tagesrucksack verstecken.
Eine weitere Möglichkeit ist der gute alte Schuhtrick. Die meisten Sportschuhe haben eine herausnehmbare Einlage. Darunter lässt sich prima der „Nothunnie“ verstecken, denn in Schuhen werden eher weniger Wertsachen vermutet.
Zu guter Letzt sollte man für sich für alle Karten die Nummer und die Notfalltelefonnummer zur Sperrung notieren. Diese Notizen dann sowohl im Backpack und Tagesrucksack als auch im Geldbeutel verstauen. Im Ausland sollte man auch an jedem dieser Orte eine Kopie des Passes und der Einreisedokumente sowie die Kontaktadresse der jeweiligen deutschen Konsulate und Botschaften haben. Das erleichtert einem im Falle des Verlusts die Wiederbeschaffung ungemein.
Solltet Ihr im Ausland einmal richtig aufgeschmissen sein, findet ihr auf der Serviceseite für deutsche Staatsangehörige im Ausland des Auswärtigen Amts die Antwort darauf, was die deutschen Vertretungen für euch tun können und was nicht. Ihr werdet festestellen, es gibt durchaus Vorteile, deutscher Staatsbürger zu sein.